Das Erleben wirklich dunkler Nachtstunden hat viele positive Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und auf Flora und Fauna. Das Tiroler Kaunertal soll nun nach der Region Attersee-Traunsee das zweite zertifizierte „Dark Sky“ Gebiet Österreichs werden.
AGORA European Green Deal arbeitet mit dem Tiroler Kompetenzzentrum für Lichtverschmutzung und dunklen Himmel in den Bereichen Kapazitätsaufbau, Einbindung von Stakeholdern und regionale Entwicklung zusammen. Zugleich misst die derzeitige spanische EU-Ratspräsidentschaft der Förderung des Nachthimmels und der Reduktion der Lichtverschmutzung in Europa große Bedeutung bei. DarkSky International wiederum ist eine internationale NGO, die sich für den Schutz der dunklen Nacht und gegen Lichtverschmutzung einsetzt. Derzeit sind 200 Gebiete auf der ganzen Welt on DarkSky International zertifiziert.
Zum Auftakt des Kaunertal-Prozesses reiste Ruskin Hartley, CEO von DarkSky International, gemeinsam mit Astronom:innen und Biolog:innen aus Österreich und Deutschland nach Innsbruck und anschließend ins Kaunertal. Gemeinsam maßen und erfassten die Wissenschaftler:innen die lokale Himmelsqualität und deren Entwicklung.
In Innsbruck selbst fand dann am 18. Oktober die konstituierende Sitzung für eine österreichische Sektion von DarkSky International statt. Laut Ruskin Hartley sei ein Ort wie das Kaunertal insofern global von Bedeutung, als die hohen Berge hier das Licht der größeren Städte abschirmten. Hartley, der aus Tucson/Arizona (USA) angereist war, betonte:
„Die Alpen und Alpentäler sind weltweit bekannt für ihre hohen Berge, üppigen Täler und traditionellen Gemeinschaften. Ich glaube, die Menschen nehmen den Nachthimmel als selbstverständlich hin – ohne zu wissen, dass er eine wertvolle Ressource ist, die vor Veränderungen geschützt werden muss, die oft Dutzende oder Hunderte von Kilometern entfernt sind… Wo auch immer wir leben, der Nachthimmel verbindet uns alle. Ein sternenübersäter Himmel ist eine Quelle der Ehrfurcht und des unendlichen Wunders. Er weist uns auch darauf hin, die menschlichen Eingriffe in planetare Zyklen zu minimieren.“